Samstag, 26. Dezember 2009

Dienstag, 15. Dezember 2009

Freunde treffen statt Freunde adden

Nehmen wir zum Beispiel David. Er ist gestern aus StudiVZ ausgestiegen, weil – Zitat – „ich mich vor meinen Online-Freunden auf der Straße verstecken würde“. Irena hat ebenfalls am 14. Dezember 09 den Schlussstrich gezogen. Allerdings bei Facebook. Ihre Begründung: „it’s completely stupid. People stop real communication and do not really relate to each other”. Klemens hat es gleich doppelt hart getroffen: Er hat nicht – wie Leo – StudiVZ verlassen, weil ihn “dieses pink ankotzt!“, sondern weil „ich über studivz meine freundin kennengelernt habe und diese durch facebook verloren habe...“.

Trotz dieser unterschiedlichen Beweggründe haben David, Irena, Leo und Klemens eines gemeinsam: Sie sind – angeblich – Trendsetter. So berichtet das Zeit Magazin, dass in Großbritannien die Zahl der Facebook-Nutzer unter den 15- bis 24-Jährigen erstmals leicht gesunken ist. In Amerika haben Meinungsforscher wohl ähnliche Beobachtungen angestellt.

Doch handelt es sich dabei wirklich um eine zunehmende Abkehr aus den sozialen Netzwerken? Wenn ja, warum zelebrieren Aussteiger wie David, Irena, Leo und Klemens ihren Entschluss dann so stolz auf der eigens dafür eingerichteten Site www.ausgestiegen.com? Das scheint mir nicht sehr konsequent. Und auch eine andere Nutzerin bemerkt (in nicht ganz perfektem Deutsch): „(...) ich glaube, dass ausgestiegen.com nur eine andere Facebook ist. Man konnte leicht auf ausgestiegen.com suchtig werden“.

Bevor das passiert, sollte man vielleicht wirklich aussteigen. Und zwar ohne Abschiedsnachricht und Begründung. Dann könnte auch die Lebenszufriedenheit steigen, wie kürzlich die Uni Zürich herausfand. In ihrer Studie gelangte sie zu dem Ergebnis, dass Menschen ohne Onlineprofil durchschnittlich etwas glücklicher und erfolgreicher sind. Wenn das so ist, dann geh ich mal schnell meine Profile löschen... Oder, aber... Nein, diese Zufriedenheits-Steigerungsoption halte ich mir lieber offen. Für Zeiten, in denen es mir mal nicht so gut geht...

Sonntag, 13. Dezember 2009

Unfreiwillige Zigarettenwerbung



Und? Lust, sich eine anzuzünden?

Diese Frage keineswegs sarkastisch zu verstehen. Berücksichtigt man nämlich Forschungsergebnisse aus dem Neuromarketing, hat sie durchaus ihre Berechtigung. Die zeigen, vielfältigen Warhinweise auf den Zigarettenpakungen wirken alles andere als abschreckend.

Im Gegenteil: Der schwarz umrandete Textblock wirkt auf das Gehirn wie eine Marke. Das sehen die Forscher daran, dass er das Suchtzentrum namens Nucleus accumbens aktiviert.

Und so wird aus einer politischen Sympathiekampagne ratzfatz ein richtig teures Marketinginstrument für die Tabakindustrie.

Montag, 7. Dezember 2009

Neigschmecktes aufm Schduagerdr Weihnachtsmergd



Ha, des hat mi fei überraschd: Auf dem Schduagerdr Weihnachtsmergd, wo jeds Jahr isch, da hats a Erzgebirgsch-Schdändle! Mei, isch des schee. Da han i mi glei a bissle
drhoimd g`fuit.

Freitag, 27. November 2009

Erst getäuscht, dann enttäuscht

Ja, ich habe mich verführen lassen und bin bitter enttäuscht worden. Und das, obwohl ich es hätte wissen müssen! Klar – es geht um Werbung. Genauer gesagt um Kinowerbung. Und da weiß jedes Kind: Don’t trust trailers! Denn die sind einfach nur eine ästhetische Ansammlung der besten Filmszenen. Deshalb hätte es mich auch stutzig machen müssen, dass man, um die Schockwirkung des Horrorstreifens Paranormal Activity hervorzuheben, nicht nur Filmausschnitte sondern vor allem die (angeblichen) Reaktionen des Publikums zeigte.



Auch ich wollte mich dieser Schocktherapie aussetzen, wurde stattdessen jedoch einer Geduldsprobe unterzogen. Die zähe Einführung in die unspektakuläre Story (es geht um ein Haus, in dem es spukt) dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Die Schockmomente konnte man allesamt vorhersehen (wer da noch zusammenzuckte, war wohl gerade etwas eingenickt) und als der Film endlich etwas in Fahrt kam, war er zu Ende.

Nun bin ich durchaus ein sehr aufgeschlossener und positiv denkender Mensch, weshalb ich auch diesem Film etwas Gutes abgewinnen kann. Die Kameraführung à la "homemade Video" war anders und deshalb recht interessant. Gerade bei den Nachtszenen, in denen sich kaum etwas bewegte, war man gezwungen wie gebannt auf die Leinwand zu starren und diese nach der kleinsten Regung "abzuscannen". Ein netter Kontrast zu den Hollywood-Blogbustern, bei denen es in jeder Ecke gleichzeitig flackert, ballert oder irgendwas explodiert.

Vom künstlerischen Aspekt gesehen, ist Paranormal Activity also nicht der schlechteste Film. Aber wer sich - wie ich - bereits im Vorfeld auf einen nervenaufreibenden Horrorabend einstellt, wird das Kino wohl enttäuscht verlassen.

Sonntag, 22. November 2009

Here comes everybody ... talking about social media

Neue Dinge verlangen nach neuen Bezeichnungen. „To unfriend“ ist so eine Neuschöpfung, die es sogar zum Wort des Jahres gebracht hat. Das New Oxford English Dictionary kürte dieses Verb, welches der schönen neuen Welt der sozialen Medien entsprungen ist. „To unfriend“ bedeutet nämlich, jemanden aus seiner Freundesliste bei Facebook, StudiVZ oder ähnlichen Plattformen zu löschen. Das geht – im Gegensatz zum realen Leben – ganz einfach mit einem Klick.

Nun kommt man als Werbekreative(r) um das Thema Social Media ja gar nicht mehr herum. Und warum auch – ist schließlich eine spannende Sache und offenbart eine Fülle an neuen Möglichkeiten mit Menschen (potentiellen Kunden) in Kontakt zu kommen. Und so langsam begreifen die Unternehmen auch, dass es nichts mehr bringt, den Leuten unzählige, immergleiche aber angeblich "noch nie dagewesene" Produktvorteile ins Ohr zu brüllen. Es geht darum, den Konsumenten zuzuhören, sie versuchen zu verstehen, sie ernst zu nehmen und mit ihnen in Dialog zu treten. Begeistern statt bequatschen. Das ist das Motto.

Vodafone hat das Lebensgefühl der medienaffinen und rund um die Uhr twitternden Facebook-Nutzer beobachtet, verstanden und in einen sehr gelungenen, witzigen Spot gepackt:



Geht es nach Clay Shirky, dann führen uns die sozialen Medien in einen Wandel von ähnlichem Ausmaß wie zum Beispiel die Erfindung des Buchdrucks. Sein Werk „Here comes everybody“ schließt er mit den Worten: „The ability of people to share, cooperate, and act together is being improved dramatically by our social tools. As everyone from working biologists to angry air passengers starts to adopt those tools, it is leading to an epochal change.”

Wer keine Zeit hat für 321 Seiten unterhaltsame und lehrreiche Lektüre über Social Media, kann sich im Schnellmodus durch einige gute Gedanken zum Thema klicken:

Dienstag, 17. November 2009

Ganz ohne Worte...

... und trotzdem unglaublich gut (gibt die Texterin zu):

VIDEOGIOCO by Donato Sansone from Enrico Ascoli - Sound Design on Vimeo.

Freitag, 13. November 2009

Die Frage nach dem Warum...

... stellt sich natürlich auch bei diesem Blog.

Warum sollte ich nach einem Tag harter Textarbeit auch noch am Feierabend meinen Laptop aufklappen, um nach den richtigen Worten suchend meinen Kopf zu zermartern und auf der Tastatur herumzuklappern? Zumal ich mir nicht einmal sicher sein kann, dass diese Worte überhaupt je gelesen werden. In einem Blog von Millionen Blogs irgendwo im Internet-Nirwana. Bezahlt werde ich dafür auch nicht. Kein Ruhm, kein Geld – woher nehme ich also meine Motivation?

Mir geht es ums Teilen. Und ums Mitteilen. Es gibt so viele Dinge, die mich begeistern: Literatur, Werbung, Filme, Musik ... generell Kunst im weitesten Sinne. Über genau diese Dinge möchte ich schreiben. Ich möchte meine Begeisterung teilen; mit meiner Familie, mit meinen Freunden und allen, die sich ebenfalls gern begeistern lassen.

Aber ganz selbstlos ist meine Blog-Aktivität natürlich nicht. Ich schreibe auch für mich. Im Großen und Ganzen sowie im Kleinen und Feinen kann man den Blog vielleicht als private Sammlung betrachten. Ich will in ein, drei oder fünf Jahren zurück schauen und sehen, was mich damals so fasziniert hat. Und: wie sich Werbung und Medien verändert haben. Gleichzeitig bin ich neugierig darauf, wie sich meine Art zu schreiben in dieser Zeit entwickeln wird.

Als Auftakt für diese Reise habe ich mir die Gewinnerin des ukrainischen Pendants zum RTL-Casting „Supertalent“ ausgesucht. Sie hat die Menschen nicht nur begeistert, sondern tief bewegt: